500 qm Heimatgeschichte

Sehen und erleben, wie die Menschen einst wohnten, arbeiteten und sich selbst versorgten. Sie werden durch ein Haus geführt, das 1807 nach einem Brand wieder erbaut wurde.

Das Haus ist weitgehend mit Originalmobiliar ausgestattet. Im Dachboden befindet sich zusätzlich die Ausstellung einer Schreiner- und Schusterwerkstatt. Stall und Tenne sind mit Themen aus der Land-, Alp- und Forstwirtschaft bestückt. Außerdem sind die Bereiche Milchverarbeitung, Jagd, Leinengewinnung, Imkerei, Torfstechen und Rott-Fuhrwesen ausgestellt.

Im ehemaligen Elternschlafzimmer im Obergeschoss des Wohnhauses ist die geschichtliche und kulturelle Entwicklung Nesselwangs dokumentiert. Hier geht es nicht nur um die wirtschaftliche und verwaltungsmäßige Geschichte, sondern auch um die strategische Stellung seit Beginn der Aufzeichnungen. So wurde die Ortsgeschichte unter dem Titel "Nesselwang im Spiegel der Zeit" attraktiv aufbereitet. Texte, Bilder und Exponate zeugen anschaulich von der Entwicklung.

Der Eintritt ist frei, Spenden werden natürlich gerne angenommen.

GE(H)ZEITEN-Weg

Fast 100 Jahre Skigeschichte

Mit der Ausstellung „Skigeschichte Nesselwang“ wird nicht zuletzt den Spitzensportlern aus Nesselwang ein Denkmal gesetzt. Insgesamt nahmen bisher rund ein Dutzend Nesselwanger an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen teil. Unter ihnen der mehrfache Biathlon Olympiasieger und Weltmeister Michael Greis (Gold 2006 in Turin), sowie Franz Keller, der 1968 in der Nordischen Kombination Olympiagold gewann.

In der Ausstellung werden Trophäen gezeigt, historische Sportgeräte und viele Fotos aus den Gründerjahren des Skisports.

Der Eintritt ist frei, Spenden werden natürlich gerne angenommen.

Viehscheid

Mit dem Einzug des Herbstes wird im Allgäu eine der bekanntesten Traditionen, der Viehscheid, gefeiert. Das Vieh, das den Sommer in den Bergen verbracht hat, wird wieder zurück ins Tal gebracht und „geschieden“, d.h. dem jeweiligen Besitzer aus der Obhut der Hirten zurückgegeben.

Ist der Bergsommer gut und unfallfrei verlaufen, putzen die Hirten schon im Morgengrauen ihre Kühe heraus. Das Leittier, mit einem aufwändigen Kopfschmuck aus Zweigen und Bergblumen geschmückt, führt die Herde als Kranzrind an. Mit Schellen- und Glockengeläut kündigen sie schon von weitem ihre ungestüme Ankunft an. Im Tal, am Scheidplatz angekommen, werden die einzelnen Tiere ihren Besitzern übergeben. Anschließend bleibt genügend Zeit, um bei Blasmusik und einer Maß Bier auf den erfolgreichen Bergsommer anzustoßen.

Über die Jahrzehnte haben sich die Allgäuer Viehscheide zu festen Veranstaltungshöhepunkten entwickelt. Im Zeitraum von zwei Wochen feiert jeder Ort seinen Almabtrieb. Mit unterschiedlich großen Herden, meist mit Festzelt und Heimatabend, manchmal mit einem Krämer- oder Viehmarkt. Und immer im besten „Gwand", der Lederhose mit den bestickten Edelweißhosenträgern und dem Dirndl – aus Tradition.

Heimatabende

Der Trachtenverein mit seinen verschiedenen Gruppen veranstaltet in den Sommermonaten regelmäßig Heimatabende. Am Waldfestplatz wird dann im Freien gesungen, gejodelt, getanzt und musiziert.

Für Gäste, die ihren Urlaub im Allgäu verbringen, ist das immer wieder ein erhebendes Erlebnis, denn die Konzerte und Tanzaufführungen der Alphornbläser, Jodler und Plattler in Tracht sind authentisch und traditionell.

Wallfahrtskirche Maria Trost

Eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen in Bayerisch-Schwaben befindet sich in Nesselwang auf 1.123 m Höhe. Die Wallfahrtskirche Maria Trost ist ein besonderer Ort der Stille und der inneren Einkehr. Bereits viele Generationen unsere Vorfahren pilgerten besonders in Notzeiten hinauf. Treten Sie ein und lassen Sie die barocke Schönheit dieser kleinen Kirche auf sich wirken. Sie wurde im Jahr 2018 umfangreich saniert und im Mai 2019 wiedereröffnet.

Die Wallfahrtskirche Maria Trost liegt auf einer Waldlichtung und ist über einen Fußweg mit 14 Kreuzwegstationen mit dem Ort verbunden. Natürlich ist sie auch gegen eine Mautgebühr mit dem PKW zu erreichen.

Brauerei-Museum

Bis heute gilt das bayrische Bier als flüssiges Brot. Bier ist das Traditionsgetränk Nr. 1 im Allgäu.

Nicht zuletzt aus diesem Grund hat die Post-Brauerei den Gewölbekeller der alten Hausbrauerei für die Öffentlichkeit zum Brauerei-Museum (Hauptstr. 25) umgestaltet. Anlass war das Jubiläumsjahr 1983, in dem die Post-Brauerei "100 Jahre Familienbesitz" feierte. Alte Gerätschaften, Messeinrichtungen und Maschinen vermitteln einen interessanten Überblick über das alte Zunfthandwerk der Brauer und Mälzer. Aus Platzgründen wurde ca. 20 Jahre später ein weiteres Museum, der sog. Schalander, eingerichtet.

Ein weiteres Highlight im Ort ist der Brauerei-Wanderweg. Der historische Markt Nesselwang beheimatete ehemals fünf verschiedene Brauereien. Der Wanderweg informiert auf 20 Stationen über die Geschichte der Brauerei. Die vielen Brauereien im kleinen Markt Nesselwang zeugten von der Wichtigkeit des Brauens und machten Nesselwang zum Brauerei-Dorf.

Hopfen und Malz, Gott erhalt´s!